Ein Streamer, der jahrelang geleakte Nintendo-Spiele vor Release zeigte und das Unternehmen offen verspottete, wurde jetzt von Nintendo verklagt - und hat verloren. Das Urteil fiel überraschend milde aus.
Ein Streamer, der jahrelang geleakte Nintendo-Spiele vor Release zeigte und das Unternehmen offen verspottete, wurde jetzt von Nintendo verklagt - und hat verloren. Das Urteil fiel überraschend milde aus.
Ein Streamer namens Jesse Keighin, online bekannt als Every Game Guru, hielt sich offenbar für unantastbar. Seit 2022 soll er mindestens zehn geleakte Nintendo-Spiele noch vor deren Veröffentlichung mehrfach gestreamt haben - insgesamt über 50 Mal.
Darunter befand sich auch Mario & Luigi: Brothership, das zum Zeitpunkt der Klage das aktuellste Beispiel war. Laut Nintendo ging Keighin sogar so weit, dem Unternehmen einen Brief zu schicken, in dem er prahlte, er habe „tausend Ersatzkanäle“ und könne „das den ganzen Tag machen“.
Wie TorrentFreak berichtet, hörte das Prahlen damit aber nicht auf. Selbst nach der Klage verspottete Keighin Nintendos Anwälte öffentlich auf Facebook mit den Worten:
„Ihr hättet euch besser informieren sollen. Ihr leitet eine Firma - ich regiere die Straßen.“
Im April 2025 war Nintendo der Geduldsfaden endgültig gerissen: Das Unternehmen reichte einen weiteren Antrag ein, da Keighin offenbar versuchte, der Zustellung der Klage auszuweichen. Schließlich wurde er über alternative Wege erreicht - per E-Mail und sogar über Briefe an seine Mutter, Großmutter und Partnerin.
Als der Streamer dennoch nicht reagierte, verhängte das Bundesgericht in Colorado schließlich ein Versäumnisurteil.
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Nintendo erhielt recht, Keighin muss 17.500 US-Dollar zahlen. Das Urteil umfasst 10.000 Dollar für die illegale Ausstrahlung von Mario & Luigi: Brothership sowie weitere 7.500 Dollar für Umgehung von Anti-Piraterie-Sicherheitsmaßnahmen.
Allerdings lehnte das Gericht zwei Anträge von Nintendo ab:
Die Forderung, Keighin solle alle „Umgehungsgeräte“ zerstören, wurde als „unklar und unzumutbar“ bezeichnet.
Eine dauerhafte Unterlassungsklage gegen unbekannte „Dritte“, die ihm geholfen haben sollen, wurde mangels Beweisen ebenfalls abgewiesen.
Spannend: Nintendo hätte theoretisch über 100.000 Dollar fordern können - 10.000 pro geleaktem Spiel. Doch der Konzern entschied sich bewusst, nur für das letzte Vergehen Entschädigung zu verlangen.
In der Begründung hieß es:
„Ein Betrag von 10.000 Dollar ist mehr als angemessen für die dreiste Ausstrahlung von Nintendo-Spielen, bevor sie irgendjemand legal erwerben konnte.“
Trotz der moderaten Summe dürfte die Botschaft klar sein: Nintendo hat erneut gezeigt, dass es bei Urheberrechtsverletzungen keine Gnade kennt, selbst wenn der Gegner sich für unantastbar hält.
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